Nehmen
wir mal folgende Situation an: Ein durchtrainierter Läufer tritt
im Wettrennen gegen eine Schildkröte an. Da Schildkröten
in der Regel nicht die schnellsten Tiere sind, wird ihr ein Vorsprung
von 100m zugebilligt.
Gehen wir von der Annahme aus, dass der Läufer tatsächlich
um einiges schneller ist als die Schildkröte, so kann er sie
dennoch theoretisch niemals überholen.
Während der Läufer die 100m Vorsprung der Schildkröte
aufholen muß, vergeht x-viel Zeit. Der Läufer erreicht
die 100m, wobei die Schildkröte einen weitaus kürzeren Weg
in der Zeit x zurück gelegt hat. Den von der Schildkröte
zurückgelegten Weg muß der Läufer ebenfalls aufholen.
Dafür braucht er y-viel Zeit. In dieser Zeit hat jedoch auch
die Schildkröte wieder einen kurzen Weg zurückgelegt, der
wiederum vom Läufer aufgeholt werden muß u.s.w.
Da Längen sowie Zeit ein kontinuierliches Maß darstellen,
kann man diesen Gedanken immer weiter ausführen. Somit kommt
der Läufer der Schildkröte immer näher, kann sie jedoch
grenzwerttheoretisch gesehen nie überholen. Stets muß der
Läufer die Strecke der Schildkröte aufholen, was Zeit kostet,
in der sich auch die Schildkröte wieder weiter fortbewegt.