Trut

 
 
Wirfst Du einen Stein nach oben, so siehst Du, daß er wieder herunter fällt. Früh lernst Du, daß es Schwerkraft gibt. Aber woher wissen wir, daß es Schwerkraft gibt? Nun, wir haben ja den Versuch gemacht, wir haben einen Stein empor geworfen und gesehen, wie er wieder herab fiel. Woher wissen wir aber, daß dies kein Zufall war? Vielleicht fällt der Stein beim 2437sten mal nach oben?! Will man so pauschale und allgemeingültige Aussagen machen, so muß man einen Versuch unendlich mal wiederholen. Dies ist natürlich unmöglich! Somit ist kein einziges physikalisches Gesetz wirklich sicher, da alle Gesetzte auf Versuche zurückgehen. Aber wenigstens wissen wir, daß ein Tisch ein Tisch ist, oder? Versuchen wir uns Zeit oder die Unendlichkeit des Weltraumes vorzustellen. Diese Phänomene scheinen uns unbegreifbar, beim Gedanken daran setzt unser mickriger Geist aus. Vielleicht gibt es dann noch mehr solcher Phänomene. Wenn es schon Fakten gibt, wie Unendlichkeit, die wir nicht geistig durchdringen können, dann gibt es vielleicht auch solche Fakten, die wir aufgrund unseres menschlichen Denkens nicht erkennen. Kann es nicht zum Beispiel eine Sache geben, die sich selber nicht gleicht, wobei wir nur wegen unsere Denkbefangenheit die Sache als solche wahrnehmen? So kann doch ein Tisch, während er ein Tisch ist, eine Salami sein, oder eine Banane. In wie weit dürfen wir noch mit unserer menschlichen Logik argumentieren, wenn uns schon jetzt Phänomene bekannt sind, denen sich unsere Logik entzieht? Was bleibt dann aber übrig? Im Grunde können wir noch nicht einmal beweisen, ob überhaupt etwas existiert. Selbst logische Synthesen oder Gleichungen müssen nicht gleich oder eindeutig sein. Was wissen wir also noch? Definieren wir eine Menge, die wir Trut nennen. Diese Menge umfaßt absolut alles und alles, was auch wirklich und wahrhaftig ist. Eine Menge, auf die die Mengendefinition nicht mehr zutrifft, eine Menge, die sich selbst, wie auch die Grenzen und das darüber hinausgeht, beinhaltet. Dieser abstrakteste aller abstrakten Begriffe sei Trut. Trut beinhaltet das, was wirklich ist. Existiert nichts, so beinhaltet Trut nichts, existiert Gott, so beinhaltet Trut Gott. So wissen wir, daß es Trut gibt, auch wenn es nichts gibt, so ist dieses Trut. Es ist das Einzige, was wir wirklich wissen, die Vorstellung von Trut. Somit ist Sokrates Lehrsatz, "Ich weis, daß ich nichts weiß", eindeutig widerlegt, denn wir wissen nun um Trut. Die Aufgabe der modernen Trutforschung ist es nun, Trut zu differenzieren. Hierfür werden nun drei Grundannahmen vorausgesetzt. Die religiöse, die empirische und die nihilistische. Von diesen Grundüberzeugungen oder auch Mischformen kann nun das wirklich seiende, Trut, näher untersucht werden. Aber schon jetzt ist Trut eine sichere Erkenntnis.